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Imbolc-Lichtmess-Fassnacht
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Imbolc - Lichtmess - Fastnacht

Imbolc ist der Übergang vom Winter zum Frühling – einer Zeit der Erneuerung, in der die Erde neues Leben hervorbringt. Der Tod weicht und das Leben erblüht. Aus Imbolc wurde später das christliche Lichtmess-Fest. Im Mittelpunkt des Festes steht die Kerzenweihe und die Lichterprozession. Zeitgleich startet das Faschingstreiben, bei dem die letzten Geister des Winters verscheucht werden. 

Was hat die Fastnacht mit dem keltischen Frühling zu tun?

Im keltischen Winter herrschte der Sonnenkönig mit seiner Gefährtin in der Unterwelt. Erst zum Frühlingsanfang kam er in Gestalt eines Bären wieder zum Vorschein. Doch alle Aufmerksamkeit zog seine Gefährtin Brigid auf sich – sie ritt zu Imbolc auf einem Hirsch und schüttelte die Bäume, um sie aufzuwecken. Ihre Zeit hatte etwas närrisches, Leichtsinniges an sich – die Fastnachtszeit gehörte ihr! Das keltische Frühlingsfest diente der Reinigung und den fröhlichen Festen. Doch das ausschweifende Feiern gefiel den Missionaren nicht und sie deuteten diese Zeit zur Fastenzeit um… 

Imbolc – das keltische Frühlingsfest

Imbolc beginnt 2023 am Abend des 1. Februar und endet am Abend des 2. Februar. Wenn die Sonne in den Wassermann tritt, die Lämmer geboren werden und das Eis zögerlich zu schmelzen beginnt, endet die Zeit des Winterkönigs Samhain und seiner Gefährtin Morrigane. Das Götterpaar verwandelt sich und die Göttin steigt nun verjüngt und rein als Brigid aus den Tiefen der Unterwelt herauf. Der Tod weicht und das Leben erblüht. Die Erde erwacht nach einer Phase der Ruhe durch das immer öfter scheinende Licht der Sonne. Imbolc ist ein keltischer Feiertag, der auch mit Fruchtbarkeit in Verbindung steht.

Imbolc ist ein Fest des Feuers und des Lichtes sowie der Reinheit und Unschuld und wird stark mit der Farbe „weiß“ in Verbindung gebracht. Zünde zum Fest weiße Kerzen an und auch das Festmahl sollte am besten die Farbe „weiß“ enthalten, also beispielsweise Milch, Sahne, Quark oder Crème fraîche.
Anette Krumhaar
Imbolc-Lichtmess-Fasstnacht Kerze

Woher kommt der Name Imbolc?

Das gälische Wort Imbolc („im Bauch“) bzw. Oimelc („Schafsmilch“) bezieht sich auf die Zeit des Jahres, in der die Lämmer geboren werden. Die Symbole von Imbolc sind Stille, Sterne, Wacholder, Feuer und Kerze. Die traditionellen Pflanzen sind Schneeglöckchen, Narzissen, Krokus und die Eberesche.

Brigid – eine keltische Göttin

Brigid reitet zu Imbolc auf einem Hirsch und schüttelt die Bäume, um sie aufzuwecken. So weckt sie auch die Samen aus ihrer Winterruhe. Zusammen mit der weißen Jungfrau, die das Licht zurückbringt, kommt auch der Bär aus seiner Höhle wieder hervor. Der Bär ist kein anderer als der wiedergeborene jugendliche Sonnengott. An Lichtmess wird das Wetter der nächsten sechs Wochen verkündet. Der Bär, aus seinem Winterschlaf erwacht, kommt aus seiner Höhle, um die Luft zu schnuppern. Wenn es ihm zu hell ist und er blinzeln muss, kehrt er brummend um und legt sich bis zur Frühlingstagundnachtgleiche wieder im Schoß der Erdmutter schlafen.

Brigid – Namensgeberin und Heilkundige

Brigid ist die Namensgeberin für Brigitte. Es bedeutet übersetzt „die Erhabene“, „die Hohe“, „die Strahlende“ und „die Starke“. Ihr Namenstag ist am 1. Februar.

Brigid ist auch sehr eng mit der Heilkunde verbunden. Deshalb ist es gut, wenn du am 1. Februar ein Heilritual begehst, um deine Gesundheit zu stärken. Nach dem kalten Winter bietet es sich an, deine Selbstheilungskräfte zu aktivieren, um dein Immunsystem zu stärken. Damit du fit und gestärkt in den Frühling gehen kannst. Um Krankheiten vorzubeugen und Heilungsprozesse zu unterstützen sind Meditation und Visualisierungen eine hervorragende Möglichkeit. Auch Reinigungskuren unterstützen jetzt dein Immunsystem.

Die besten Plätze, um mit Brigid in Verbindung zu treten:

Die besten Plätze, um mit Brigid in Verbindung zu treten, ist bei Bächen und Quellen. Zu ihrem Fest Anfang Februar ist es daher – in Verbindung dieser beiden Elemente – auch Brauch, kleine Lichtschiffchen mit Kerzen und Wünschen in fließendes Wasser zu setzen und es von diesem davon treiben zu lassen.

Lichtmess – der heutige Festtag Anfang Februar

Der historische Ursprung soll in einer heidnischen Sühneprozession liegen, die alle fünf Jahre in Rom abgehalten wurde. Dieses Fest wurde ins Christentum übernommen. Im Mittelpunkt des Festes stand die Kerzenweihe und eine Lichterprozession. Der Grund liegt im katholischen Glauben: Nach dem Kirchenkalender endet die Weihnachtszeit erst am 2. Februar, dem Fest Mariä Lichtmess. Es erinnert daran, dass gemäß der jüdischen Tradition Maria und Josef ihren erstgeborenen Sohn Jesus 40 Tage nach seiner Geburt in den Tempel brachten, um ihn Gott zu weihen. Biblischen Gesetzen zufolge galt die Frau vierzig Tage nach der Geburt als unrein. Nach dieser Zeit musste sie dem Priester ein Schaf oder eine Taube zur Opferung übergeben. Darüber hinaus galt jeder erstgeborene Sohn als „Eigentum“ Gottes und wurde ihm im Tempel symbolisch überreicht, beziehungsweise „dargestellt“. Das Kind musste dann durch ein Geldopfer ausgelöst werden.

Fastnacht – der Brauch des Faselns

Brigid, die alle Gewässer in Bewegung setzte, die den Saftfluss in den Bäumen anregte, bewegte auch die Lebenssäfte der Menschen. Ihre Zeit hatte etwas närrisches Leichtsinniges an sich – die Fastnachtszeit gehörte ihr! Im Handbuch für Missionare waren die unflätigen Feste im Februar strengstens verboten. Da sich die halb bekehrten Schäfchen nicht an diese Verbote halten wollten, wurden die spät winterlichen Feste zur Fastenzeit umgedeutet. Doch hatte Fastnacht nichts mit Fasten zu tun. Das Wort kam von dem Brauch des Faselns (fruchten, gedeihen) und das war eine ausschweifende Fruchtbarkeitsorgie, die Berührung mit dem schöpferischen Chaos, mit viel Spaß, unsinnigem treiben, essen und trinken. Es gab wilde lärmende Umzüge, um „das Korn aufzuwecken“ und „damit der Flachs auffährt“. Auch die vielen Unholde und Krankheitsbringenden Geister der dunklen Jahreszeit wurden, wie noch heute in der alemannischen Fasnet, mit Maskenumzügen verabschiedet.

Imbolc-Lichtmess-Fasstnacht Maske

Meine Gedanken zu Imbolc:

Ich bin immer wieder überrascht, wie sich althergebrachtes mit heutigem verbindet. Spannend finde ich, dass, seit ich mein Leben im Jahreszeitzyklus ausrichte, immer stärker die Verbindung zu den Wandlungen in der Natur spüre. In mir wächst stetig der Wunsch nach Reinigung, je näher Imbolc kommt. Und das nicht nur im innen, sondern auch im außen. Früher konntest du mich mit dem althergebrachten „Frühjahrsputz“ jagen. Ich habe immer gesagt, ich putze, wann ich will! Und die Reinigung von innen ist auch immer wieder ein Thema. Den Körper nach der trägen Winterzeit wieder in Form und in Schwung bringen – das Gefühl wird stärker! Wie hältst du es mit dem Frühjahrsputz? Schreib mir dazu gerne in die Kommentare!

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