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Samhain-Allerheiligen-Halloween-Dia de los Muertos

Samhain, Allerheiligen, Halloween und Dia de los Muertos, in der Nacht zum ersten November ist so einiges los.

Den Übergang vom Sommer in den Winter spüren viele besonders im November. Das Wetter lässt häufig zu wünschen übrig, es ist feucht, regnerisch, neblig und kalt. Das Farbenspiel der Laubbäume ist vergangen, die Natur hat sich bereits zur Ruhe begeben und die festliche, gemütliche Vorweihnachtszeit hat noch nicht begonnen. Für mich fühlt es sich an wie ein Zwischenraum, der mich ganz auf mich selbst zurückwirft. Vielleicht ist das der Grund, die letzte Nacht des Oktobers noch mal richtig zu feiern?!?

Was hat das alles mit Samhain zu tun?

Je mehr ich mich mit alten überlieferten Geschichten beschäftige, umso mehr stelle ich fest, dass vieles auf die eine oder andere Weise auch in der heutigen Zeit noch erhalten ist. Es hat andere Namen und einiges wurde für den jeweiligen Zweck umgedeutet. Doch grade Samhain hat noch einige Gesichter in der heutigen Zeit.

Samhain

Für die Kelten begann Ende Oktober das neue Jahr und gleichzeitig der Start in die dunkle Jahreshälfte. Es gab bei den Kelten nur die dunkle und die helle Jahreszeit. So wurde in der letzten Nacht des Oktobers Abschied genommen vom Alten, das vergangen ist und gleichzeitig der Samen gelegt für das Neue, was kommen wird. Sie nannten ihr Fest „Samhain“ – das Fest der Toten. Ihre Idee war, dass der Schleier zwischen den Welten in dieser Nacht besonders dünn war. So war die Verbindung zu den Ahnen in der „Anderswelt“ besonders stark. 

Allerheiligen

Anfang November begann auch in Irland der Winter und das neue Jahr. Irische Missionare brachten das Allerheiligenfest im 9. Jahrhundert auf den Kontinent. Die sichtbare Vergänglichkeit in der umgebenden Natur sensibilisiert für die Vergänglichkeit der irdischen Welt. Dadurch öffnet sich der Blick auf das Leben nach dem Tod und die Vorbilder dorthin: den Ahnen.

Halloween

Ein Tag vor dem Feiertag, am Abend und bei Nacht des 31. Oktober, wird Halloween gefeiert. Die Bezeichnung “Halloween” geht auf den Ausdruck “All Hallows’ Eve” zurück, der den Tag vor Allerheiligen benennt. Ursprünglich stammt das Fest aus dem katholischen Irland. Irische Einwanderer haben in Erinnerung an ihre Heimat Halloween als Fest in die USA getragen, wo es seit den 1990er Jahren fest mit der amerikanischen Kultur verwachsen ist. 

Halloween

Mexikanisches Totenfest – Dia De los Muertos

Das Totenfest ist das wichtigste Fest in Mexiko. Dann besuchen die Seelen der Verstorbenen ihre Familien. Auf den Friedhöfen wird gesungen und getanzt – von Traurigkeit keine Spur. Das Totenfest “Día de los Muertos” wird vom 31. Oktober bis zum 2. November gefeiert.

Was bedeutet das im Rhythmus der Jahreszeiten?

Wir haben die Ehrung der Verstorbenen, den Hinweis auf die Vergänglichkeit durch die Natur und auch die Hoffnung auf neues Wachstum im nächsten Jahreszyklus. Das sind doch gute Gründe, zu feiern, oder? Mal angenommen, der Schleier zwischen den Welten ist tatsächlich dünner als sonst – dann sollten wir das nutzen und auf die Botschaften unserer Ahnen hören. Auch das Feiern der Ahnen finde ich einen schönen Brauch.

Ich erinnere mich...

Als ich Kind war, gab es bei uns kein Halloween mit Kürbissen und verkleiden. Zwar haben wir auch Früchte ausgehöhlt (Zuckerrüben) und Kerzen reingestellt, doch so wie heute, haben wir nicht gefeiert. Ich bin immer hin- und hergerissen, ob ich solche verfremdeten Traditionen mag. Doch spätestens seitdem meine Tochter im Kindergarten war, wurden wir von der „neuen“ Tradition mitgerissen. Mir persönlich steckt da zu viel Konsumgedanke dahinter. Auf der anderen Seite finde ich es toll, wie viel Mühe sich einige in unserer Siedlung machen ihr Haus so gruselig wie möglich zu gestalten und gemeinsam Horror-Partys zu feiern.

Jeder halt nach seinem Geschmack...

Jeder halt nach seinem Geschmack – ich denke, es gibt hier kein richtig oder falsch. Und wer mag, nutzt die Samhain-Zeit als Vorbereitung auf lange, dunkle und kalte Abende. Jetzt ist es nicht mehr an der Zeit, viel draußen zu sein. Rückzug, Verwurzelung, Kraft schöpfen für das Neue, das kommt, ist angesagt. Und ich mag den Gedanken gemeinsam ums Feuer zu sitzen und Geschichten zu erzählen…

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